Hier erfahren sie Wissenswertes über die
Entstehung und Entwicklung der Gemeinde
Neupanat im Zeitraum von 1787 - 2000. Interessantes:

Einführung

Die einst rein deutsche Gemeinde Neupanat liegt im Arader Kreis, nördlich der Marosch und ca. 8 km nordöstlich von Arad, an der Landstraße Arad-Wilagosch (Hellburg).

Lage Neupanats

Auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde existierte bereits im Mittelalter die Siedlung "Panad". Päpstliche Zehentverzeichnisse aus dem 14.Jahrhundert beweisen außerdem, daß diese schon 1333 eine Gemeinde gewesen sein mußte.
Die damaligen Einwohner dieser Gemeinde, mit ca. 20-30 Häusern, waren wahrscheinlich Slawen oder Madjaren (dies könnte aus dem Ortsnamen ersichtlich sein). 1561 ist der Ort "Panath" zwar noch bewohnt, doch bald darauf fielen die Türken (Osmanen) in die Arader Gegend ein und zerstörten ihn. Die Einwohner flohen daraufhin in die Berge oder sie wurden von ihnen getötet bzw. versklavt.

Erst durch den Frieden von Karlowitz 1699 fiel die Gegend nördlich der Marosch wieder an Ungarn. "Panath" wurde zum Prädium (unbewohnten Ort). Die Einwohner der umliegenden Ortschaften pachteten dort nun Acker- und Weideland. Auf Anordnung des Kaisers Joseph II. wurde auf dem Kameralbesitz "Puszta Panat" im Jahre 1786-87 durch das Impopulationsrentamt (zuständig für die Besiedlung der Kameralgüter mit deutschen Kolonisten) 150 Bauernhäuser erbaut. Die Besiedlung Neupanats mit Deutschen erfolgte durch die Ungarische Hofkammer, die dem Kaiser in Wien unterstellt war.

Die Ansiedler (Kolonisten) folgten dem Ruf des Kaisers beziehungsweise seiner Werber (in Frankfurt, Rothenburg am Neckar, Koblenz und Bonn) und kamen ab 28. Mai 1785 bis etwa September des gleichen Jahres in Arad an. Sie wurden in Glogowatz, Kovasintz, Menes und Kuvin einquartiert. Dort verbrachten die Kolonistenfamilien über zwei Jahre. Dabei mußten sie auf Kosten des Staates leben, weil der Häuserbau sehr langsam vor sich ging. Ende 1786 konnten endlich die ersten Kolonisten auf der "Puszta Panath" in die neu erbauten Häuser ziehen. Im Januar 1787 wurden weitere 56 Familien und im Herbst die letzten Kolonisten in Neupanat angesiedelt.

Beseidlung Ungarns durch Deutsche

Die Ansiedler kamen vorwiegend aus dem Südwesten des Deutschen Reiches: z.B. aus Elsaß-Lothringen, dem heutigen Saarland, aus der Pfalz, dem Trierer Raum, dem Rheinland, vom Westerwald, aus Hessen und aus Mainfranken.

Die Herdmauer und bis zum Sockel wurden die Kolonistenhäuser aus gebrannten Ziegeln und über dem Sockel bis unter die Mauerbank aus ungebrannten Ziegeln erbaut. Anfangs sollten 200 Kolonistenhäuser errichtet werden, doch dagegen führten die umliegenden Ortschaften Klage. Daraufhin wurden nur 150 Häuser für den Bau der neuen Gemeinde genehmigt. 90 Häuser wurden mit der Pforte nach Norden gebaut. Die Einwohnerzahl betrug an die 700 Personen, fast alle gehörten der römisch- katholische Konfession an. Der erste Bürgermeister war Johannes Weber.

Jede Familie erhielt ein halbes Bauerngut (600 Quadratklafter), 13 Joch Ackerfeld, 6 Joch Wiesen und einen halben Hausgarten. Aus dem Ansiedlungsplan von 1786 ist ersichtlich, daß auch Grundstücke für die Errichtung eines Wirtshauses und je eines Hauses für den Pfarrer und den Schulmeister (Lehrer) vorgesehen waren.

Ab Oktober 1787 hatte Neupanat einen eigenen Seelsorger den Franziskanermönch P.Fortunatus Friederich (obwohl die Pfarrei bis 1797 Lokalkaplanei von Glogowatz war). Der auch mit der Führung der Matrikelbücher begann, in denen der Name "Neo Panath" (lat. Neu Panath) als Ortsname angegeben wurde. Das Siegel der Gemeinde, welches von 1788 an verwendet wurde, trägt die Inschrift:

SIGIL(UM) CA(MER)ALIS POS(SESSIONIS) NEO PANATH(ENSIS) 1788.

Daß das Leben unserer Vorfahren tief im Glauben verankert war, zeigt auch eine Urkunde aus dem Jahre 1794, aus der ersichtlich ist, daß die Einwohner von Neupanat fünf Gemeindeämter (Feiertage) erhoben:

Der heilige Wendelin war bis 1825 zugleich Kirchenpatron von Neupanat. Bis 1825 wurde am Sonntag nach dessen Festtag (20.Oktober) das Kirchweihfest gefeiert und am Montag danach wurde das Gemeindeamt, ein Requiem für die Verstorbenen der Gemeinde, abgehalten.

Laut einer Urkunde aus dem Jahre 1804 wurde zusätzlich der 1.Mai als Feiertag eingeführt. Es handelt sich um das Fest des heiligen Nepomuk, des einstigen Banater Landespatrons.

Der Name der Gemeinde war:

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