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38. NEUPANATER WALLFAHRT NACH DEGGINGEN – EIN FEST DES GLAUBENS UND DER GEMEINSCHAFT

Deggingen, 28. Juni 2025 – Bei herrlichem Sommerwetter machten sich über 70 Neupanater und Banater Landsleute auf den Weg zur Gnadenkirche „Ave Maria“ in Deggingen. Anlass war die 38. Wallfahrt der Heimatortsgemeinschaft Neupanat e.V. – ein fester Termin im Jahreslauf und Ausdruck tief verwurzelter religiöser und kultureller Identität. Die Gläubigen setzen ein Zeichen des Glaubens, der Erinnerung und der Verbundenheit mit der Gottesmutter.

Wallfahrten haben im christlichen Glauben eine lange Tradition. Sie stehen für das bewusste Unterwegssein zu einem heiligen Ort, verbunden mit Gebet, Dank und der Bitte um Segen. Für viele Gläubige sind sie ein Innehalten im Alltag, ein Moment der Sammlung, des Vertrauens auf Gott – aber auch der Begegnung mit der Gemeinschaft. Besonders für Vertriebene, deren ursprüngliche Heimat heute oft fern liegt, bedeutet die gemeinsame Wallfahrt ein Stück spirituelle Heimatpflege.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der HOG Neupanat, Richard Jäger, begann um 10:30 Uhr die feierliche Prozession vom Parkplatz zur Gnadenkirche. Angeführt wurde der Zug von zwei jungen Frauen, die die Krone der Gottesmutter trugen, gefolgt vom Kreuzträger – ein starkes Symbol für die Mitte des Glaubenswegs.

Anschließend folgten die Träger mit der Muttergottesstatue und zwei Kirchenfahnen daran schlossen sich alle Wallfahrer an. Musikalisch begleitet wurde die Prozession von der Musikkapelle unter der Leitung von Georg Roth sowie dem Kirchenchor, geleitet von Anna Putschler.

Um 11:00 Uhr begann der feierliche Wallfahrtsgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Paul Kollar aus Ludwigshafen, der selbst aus dem Banat (Ebendorf) stammt. In seiner Predigt stellte er das christliche Vertrauen in den Mittelpunkt und erinnerte die Gläubigen an die zentrale Bedeutung dieses Grundpfeilers des Glaubens. Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt vom Kirchenchor unter Anna Putscher, der Organistin Christine Hennrich und der Blaskapelle. Zwei Sololieder wurden von Frau Putschler gesungen.

Am Ende der Messe bedankte sich HOG-Vorsitzender Jäger herzlich bei allen Mitwirkenden für ihr Engagement und besonders bei Pfarrer Paul Kollar. Besonders erfreulich war die großzügige Spendenbereitschaft der Teilnehmer: Insgesamt kamen 665 Euro zusammen. Alle Teilnehmer bekamen ein Andenkenbildchen der Muttergottes von Birnau mit dem Gebet des Hl. Bernhard und eine Postkarte der Neupanater Kirche mit nach Hause. Der Vorsitzende Richard Jäger nutzte zudem die Gelegenheit, um alle Landsleute zur kommenden 200. Kirchweih am 2./3. August nach Neupanat einzuladen und das geplante Programm vorzustellen.

Am Nachmittag, um 14:00 Uhr, wurden gemeinsam heimatliche Marienlieder gesungen, bevor die Gläubigen den Kreuzweg beteten (Vorbeter Martina Jonas und Jakob Sachs). Gegen 16:00 Uhr endete der besinnliche Wallfahrtstag, der Jung und Alt zusammenführte. Der jüngste Pilger, Mathias Jäger, war gerade einmal sechs Jahre alt, während Elisabeth Sachs mit 87 Jahren die älteste Teilnehmerin war – ein berührendes Zeichen gelebter Generationenverbundenheit.

Die Neupanater Wallfahrt nach Deggingen ist weit mehr als ein religiöses Ritual – sie ist gelebter Glaube, gelebte Erinnerung und gelebte Gemeinschaft. Jahr für Jahr gibt sie vielen Heimatvertriebenen Kraft und zeigt, dass Glaube, Kultur und Herkunft ein starkes Band bilden, das über Generationen hinweg trägt.

Die nächste Wallfahrt findet am 27. Juni 2026 in Deggingen statt.  Bericht und Fotos: Richard S. Jäger